Hallo zusammen,
ich möchte hier zum einen etwas über eine Reparatur berichten, als auch euer Schwarmwissen etwas anzapfen. Folgende Situation:
Ich habe einen Audi, der wie der 6eR den CDL Motor hat. Laufleistung knapp unter 200tkm. Nach dem letzten PKW-Slalom vor ca. 3 Wochen hatte ich am Ende ein Rasseln beim Umkehrpunkt bei Gasstößen bis ca. 2800U/min. Es war nur kurz und hörte sich an wie beim Kaltstart wenn der Kettenspanner bzw. die Kette zwischen den Nocken nicht mehr gut ist. Das Geräusch konnte ich aber nicht auf den Steuerkettendeckel orten. Es war vielmehr aus dem gesamten Kopf zu hören. Möglicherweise also etwas mit den Hydrostößeln.
Zu Hause habe ich dann die Steuerzeiten Zahnriemen und Kette geprüft, im VCDS konnte ich 4° Phasenversatz auslesen. 7° sollten ein Zahn am Zahnriemen sein. Es hat soweit alles gepasst und ich hab alles wieder zusammengeschraubt und dann ist mir ein riesen Mist passiert. Ich startete den Motor. Der lief sofort an und es gab ein paar Klackergeräusche gefolgt von einem großen Knall. Gesamtlaufzeit war 1 bis maximal 2 Sekunden würde ich sagen.
Beim Blick in den Motorraum war mir sofort klar was passiert war: Ich hatte die Ratsche auf der Zentralschraube Beifahrerseite vergessen. Diese hat da dran mitgedreht, wohl irgendwie verkantet und damit dann auch die Zentralschraube gelöst. Damit ist dann auch das Zahnriemenrad von der Welle und Arretierung gerutscht - na Prima
Hing dann schräg unten auf der Welle drauf. Hab mir nur gedacht ich Vollidiot ![]()
Hab dann nur noch endoskopiert und sonst nichts mehr gemacht. Auf Zylinder 1,3 und 4 war nichts zu sehen, Auf Zylinder 2 konnte man eine Berührung der Ventile am Kolben erahnen. Hab dann erst mal die Teile beschafft (Zahnriemenrad, Schraube und Diamantscheibe) und hab das letztes WE eingebaut.
Motor gestartet, lief auch an, aber lief schlecht. Wie auf 3 Zylindern. Nach paar Sekunden Motorlauf also wieder alles aus und nochmals endoskopiert: Zylinder 2 hat Flüssigkeit drin, denke unverbrannter Kraftstoff und dann bei jedem Ventil per Endoskop beim Öffnen und Schließen zugesehen habe ich dann entdeckt, dass dort 2 leicht krumm sind. Bisher war ich noch wenig motiviert das auseinanderzubauen. Dieses WE will ich mal mit der Demontage beginnen.
Bei den zu tauschenden Sachen bin ich noch unschlüssig und hoffe auf eure Erfahrungen. Der Audi ist mein Schätzchen und soll, zumindest bis jetzt, nie mehr hergegeben werden. Trotzdem möchte ich jetzt nicht ein Vermögen in das Auto stecken. Mir ist auch bewusst, dass der ordentlich Laufleistung und 16 Jahre auf dem Buckel hat. Machen werde ich alles selbst. Hatte vor 10 Jahren mal ein Auto mit Motorschaden gekauft, da ist bei 130KM/H der Zahnriemen gerissen, War ein 2.0 FSI (Sauger AXW) und da waren alle 8 Auslassventile krumm. Damals habe ich nur die Ventile getauscht und sonst nix, der lief dann noch einige Jahre in der Familie problemlos. Das mal zum Hintergrund.
Was ich sicher neu machen möchte sind die Ventilschaftdichtungen und logischerweise die defekten Teile tauschen.
Gibt es Erfahrungen, was sich da sonst empfiehlt zu machen (gemacht werden muss oder auch gerne kaputt geht)? Natürlich ist bisher noch nichts geöffnet das kommt dann die Tage. Block würde ich lassen, auch wenn der Kolben einen kleinen Berührer bekommen hat. Ölverbrauch ist nur minimal mit der Tendenz, dass es die letzten Jahre eher weniger geworden ist. Habe aber auch auf gutes Motul und kurze Wechselintervalle mit max. 10tkm umgestellt. Dinge wie bohren, hohnen oder planen kann ich nicht selbst machen und müsste ich kostspielig weggeben. Wie sieht es aus mit Ventilführungen und Ventilfedern?
Steuerkette mit Spanner der Nocken habe ich letztes WE mit neu gemacht, hatte davor aber auch "nur" 24.260km gelaufen. Der Zahnriemen ist 3.161km alt und würde ich drin lassen.
Freu mich, falls es den ein oder anderen mit Erfahrung gibt. Im Anhang noch das Bild des krummen Ventils, man kann erkennen, dass die Kante des Ventils und die Öffnung nicht parallel laufen.
Gruß
Benni