Elektrisch gesteuerter Nachlauf zur Motorkühlung

  • Hallo zusammen,


    ich hatte gestern ein interessantes Gespräch mit einem neuen Arbeitskollegen.


    -> es stellte sich heraus, daß er aktiv in der Golf I Szene unterwegs ist
    -> auf mich hatte er einen sehr kompetenten Eindruck gemacht


    Nun zu meiner Frage:


    Er gab mir den Rat, bei einem Tuner meines Vertrauens eine elektrische Steuerung für den Nachlauf der Motor/Turbo-Kühlung nachrüsten zu lassen.


    -> Vorteil: man könnte das Fahrzeug aus jedem beliebigen Zustand heraus abstellen, wann man wollte
    -> den Rest würde die elektronische Steuerung übernehmen
    -> Kostenpunk ca. € 300.-


    Was haltet Ihr davon?
    Gibt es hier bereits Erfahrungen aus der Praxis?


    Vielen Dank vorab :love:

  • Meiner Meinung nach ist das bei moderneren Motoren nicht mehr notwendig,da die Turbos auch wassergekühlt sind ,und dadurch das Öl nicht mehr so schnell verkoken kann.
    Eine Nachlaufsteuerung bzw eine eigene elektrische Wasserpumpe ist ja auch vorhanden ,die verhindern soll ,das es einen Hitzestau gibt.
    Da reicht ,wenn man die letzten Minuten nach Vollgasfahrten etwas gemütlicher angehen lässt.

  • Du meinst einen Turbo-Timer wie ihn früher alle in ihren Evos und Imprezas, Skylines usw hatten...man schließt das Fahrzeug ab und der Motor läuft noch paar Minuten weiter je nachdem wie lange man es wünscht..aber wie roadrunner schon sagte man braucht das nicht wirklich. Außer man kommt von der AB runtergebbalert und hat keine Zeit und muss das Auto sofort abstellen...

  • Ne Minute nachlaufen lassen kann nie schaden,zudem eine Kühlmittelnachlaufpumpe verbaut ist.


    War ja schon bei den 1.8Ts so, ab Bj.2001.


    Auch schon früher,ab APX/APY Motor-stärkere Varianten-

    Elektroautos sind wie Durchfall!

    Man weiss nie,ob man es bis nach Hause schafft 8o


    Handschalter,

    Apr-Zeugs

    Fahrwerk,Räder




    MfG Bac.

    Einmal editiert, zuletzt von bacardybreezer ()

  • Es ist sicherlich sinnvoll, weil man dann selbst nicht mehr darauf achten muss. Allerdings in Deutschland auch verboten. Ich fahre den Turbo immer kalt wenn es die Reststrecke erlaubt, ansonsten lass ich selbst nachlaufen und rauche in der Zeit schonmal eine, zieh die Jacke an etc.. Kann man halt machen, muss man aber nicht :p

  • Es ist sicherlich sinnvoll, weil man dann selbst nicht mehr darauf achten muss. Allerdings in Deutschland auch verboten. Ich fahre den Turbo immer kalt wenn es die Reststrecke erlaubt, ansonsten lass ich selbst nachlaufen und rauche in der Zeit schonmal eine, zieh die Jacke an etc.. Kann man halt machen, muss man aber nicht :p


    Mach ich genauso...außer dem rauchen :) :) :)

  • ich würde mal behaupten, dass es in einem aktuellen Auto wie unserem Golf 6 oder 7 aufgrund der tiefgreifend vernetzten Elektronik kaum möglich sein wird, eine solche Nachlaufregelung zu integrieren?!


    Ich frag mich auch immer, wie es ist, wenn man z.B. auf der BAB ballert und dann von einer Streife (und seie es nur für eine allg. Fahrzeugkontrolle), raus gezogen wird. Ich wurde zwar bisher nicht auf der BAB raus gezogen, aber wenn es in Ortschaften oder Überland war, dann war das Erste, was der Beamte sagte "machen sie mal bitte den Motor aus". Darf ein Polizist sowas im Ernstfall eigentlich durchsetzen? Nur mal angenommen, man erklärt, wozu das Nachlaufen sein muss, und der Polizist besteht aber trotzdem drauf. Ich meine, aus Sicht des Polizisten macht es ja schon Sinn, dass das zu untersuchende Fahrzeug den Motor abstellt, damit der Fahrer nicht auf einmal den Pinn durchlatscht und abhaut.

  • Wurde schon des öfteren auf der BAB von der Polizei aufgefordert denen zu Folgen. Sie fahren dann mit Dir im Schlepptau zum nächsten Parkplatz oder Autobahnausfahrt (im Schneckentempo) und bis dahin ist der Turbo schon längst wieder auf normal Temperatur. Also kein Problem. :D

    • Offizieller Beitrag

    Leute, die Motoren verfügen über eine elektrisch betriebene Kühlmittelpumpe, die den Kühlkreislauf nach dem Abstellen des Motors weiterhin aufrecht erhält und somit einen Hitzestau in bestimmten Bereichen (z.B. Turbolader, Abgaskrümmer) verhindert.


    Das ist bereits ein werksseitig eingebauter "Turbo-Timer", nur dass eben der Motor nicht mehr mitlaufen muss.


    Wer zudem die letzten 1-2km vor Ende der Fahrt ruhig dahinrollt, muss auch nix nachlaufen lassen.

  • Danke! Endlich ein deutliches Wort der Vernunft!


    Selbst wenn man direkt vom Vollgasbetrieb per Vollbremsung anhalten sollten und den Motor gleich abstellte, passierte da heute *nichts* mehr. Seitdem die Rumpfgruppen eine Wasserkühlung besitzen (seit ewigen Zeiten inzwischen und bei allen Herstellern) und wie beim R sogar der Abgaskrümmer wassergekühlt wird, kann da keine Laderwelle mehr durch verkokendes Öl festgehen. Das gab es früher mal, richtig weit in der Vergangenheit. Problematik von historischen Fahrzeugen.


    Man sollte insgesamt etwas entspannter werden in manchen Themen, denke ich. War mir auch bereits aufgefallen, wenn die recht konstanten 100°C Öltemperatur bemängelt werden. Da geben sich Ingenieure über Thermostate, Sensoren, Aktoren sehr viel Mühe (das ist Absicht!), um das Öl sehr schnell auf eine Arbeitstemperatur zu bekommen und es dann dort auch mittels geschickter Kühlstrategien zu halten, und dann kommt der Nichtwissende an und beklagt sich. Und warum eigentlich? Weil er in den "alten Zeiten" lebt und von der aktuellen, zugegeben sehr komplexen Technik einfach kaum mehr einen Plan hat. Muss man ja auch nicht, es sei denn, man macht das beruflich. Wenn nicht -> Kompetenz einfach mal abgeben, akzeptieren, dass da Wissende einfach das Richtige tun.
    Das führt dann in letzter Konsequenz nur irgendwann wieder dazu, analog zur Wassertemperaturanzeige, dass man entweder dem Nutzer gar kein Feedback mehr bietet ("blaue LED". fehlende Messwertanzeige) oder das Feedback so verbiegt, dass keine "blöden" Rückfragen kommen (analoge WT-Anzeige zeigt konstant 90°C an zwischen 70...120°C).


    Dass es einfach vernünftig ist, rechtzeitig vom Gas zu gehen vor dem Anhalten, bleibt davon aber imho unberührt.

    "typischer Landstraßenfahrer, Ortsausgang Vollgas..." :D
    (Frank Schwettmann, Gema Motorsport, nach Sichtung meiner Synchronringe)


    VW Golf R '15 :saint: & :evil:Audi TT RS '18
    Horses for Courses

  • Die Automobilhersteller sind ha selbst schlau genug und rechnen mit dem DAK (dümmst-anzunehmenden Kunden). Entsprechende Schutzmechanismen sind heute allesamt Serie, man bekommt die Kisten kaum mehr schnell kaputtgefahren. Das kann ja heutzutage sogar eine Leistungsreduktion bei kaltem Motor mit sich bringen, um allzu schlimmen Kaltheizern das Auto zu schonen. Durch die Software in den Steuergeräten gehen heute soviele schöne Dinge zu realisieren, sogar Prüfstandserkennung... :D

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    • Offizieller Beitrag

    Verzeiht mir bitte das ich kurz eine offtopic Frage stelle. Gibt es irgendwo was zu lesen zu den Arbeitsbereich-Temperaturen von modernen Motorölen? Ich hab mal in die (öffentlichen) Datenblätter z.b. bei Addinol geguckt, die schweigen sich aus? Ich hab mir bisher keine Gedanken gemacht aber "mein" ADDINOL SUPER LIGHT 0540 wird durchaus schon mal Richtung 115-118°C warm oder heiß bei etwas längerer Vollgas-Fahrt?

    • Offizieller Beitrag

    @koaschten
    Einem guten 5W40 machen Temperaturen um die 120°C überhaupt nichts aus, selbst mit einem 5W30 wäre man da noch auf der sicheren Seite.
    Aber stimmt, die Hersteller schweigen sich teilweise echt aus, was Arbeitstemperaturen usw. betrifft.

  • Meine Daumenregeln aus dem Tuningbereich:


    Ab 50°C Öltemperatur geht Vollgas.
    Bis 150°C Öltemperatur vertragen moderne Motoröle, allerdings verringern ab 120°C jede 10°C mehr die Lebensdauer um die Hälfte.


    Beim R beginnt die Anzeige bei 50°C. Ab dann ist die Kiste für mich warm genug, um auch mal voll den Hahn aufzudrehen.
    Oben herum mache ich mir gar keine Gedanken. Mehr als 108°C hatte ich bisher niemals auf der Anzeige, Rennstreckentests stehen noch aus, sind für das nächste Jahr geplant, aber im Alltag geht alles ohne irgendwelche Gedanken bzgl. Grenztemperaturen / Ölumkippen.


    Problem bei der Öltemperatur: sie gilt ja nur an der Messstelle, also genau da, wo der Öltemperatursensor sitzt. Beim R kenne ich die Position nicht, aber bei anderen Motoren sitzt sie gerne im Druckbereich der Ölpumpe, also an der Stelle, wo das Öl aus dem Sumpf hochgesaugt und dann im Motor verteilt wird. Also eine Art Vorlauftemperatur, vergleichbar zum Heizkreislauf einer Zentralheizung im Haus. Was dann tatsächlich im Motor an Spitzen auftritt, zum Beispiel in der Rumpfgruppe des Turboladers oder im Bereich Kolbenbolzen / Kolbenbodenkühlung, das erfährt man ja nicht. Insofern ist so eine Anzeige und auch meine o.g. "Daumenregel" für die Maximaltemperatur genau genommen wertlos, weil es eben nur Anzeigewerte sind.


    Insofern gilt: Öl immer nach Werksvorgabe verwenden, wenn die LL3 vorgeben, kommt auch LL3 rein, ist ja auch ein sehr leistungsfähiges Öl (wenn auch in der Szene von "Experten" gerne verunglimpft). Und Wechselintervalle kurzhalten. Niemand hindert einen daran, etwa bei Hälfte des LL-Intervalls einen Ölwechseln einzufügen (z.B. bei 8.000km). Übrigens merkt selbst mein VW-Bus das und plötzlich springen nach einem eingeschobenen Wechsel die km bis zum nächsten Service um ein paar tausend nach hinten. Ölgütesensor at work.
    In der MTZ gab es neulich einen interessanten Artikel zur Motorschmierung. Man denkt inzwischen bereits daran, die Öle durch phosphoreszierende Stoffe zu "markieren" und im Motor eine Prüfeinrichtung einzubauen, damit nur Öle verwendet werden können, die auch spezifisch für den Motor freigegeben sind. Das Öl wird heute als Komponente des Motors betrachtet, ist inzwischen kritischer, wesentlicher Bestandteil, um die Funktion garantieren zu können. Wer diesen Bericht gelesen hat, wird vermutlich davon absehen, irgendwelche Experimente mit anderen Ölen zu starten, weil er seine "Expertise" über die Erkenntnisse der Ingenieure im Werk stellt.

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  • Von dir möchte ich kein Auto kaufen, was gedrückt wird wenn das Öl 50°C hat.


    Warum und wieso man das macht ist echt fraglich aber wenn du eh alle 2 Jahre wechselst wenn der Lessingvertrag ausläuft freut sich doch der nachfolgende Besitzer.


    Was daran so schwer ist den Kopf einzuschalten und einfach noch 3-4 Minuten zu warten bevor es Vollgas sein muss verstehe ich nicht.


    Du bist doch immer der, welche an alle appeliert und den Moralapostel macht.


    Und 150°C sind extrem grenzwertig. Eigendlich hast du dir diese These selbst beantwortet weil du nicht weisst wo gemessen wird.


    Wenn du 150°C hättest auf der Anzeige willst du nicht wissen was im Bereich Pleule etc los ist.


    Und sowieso. Ich habe noch nie 150°C Öltemp gesehen, in keinem Auto in den letzten 19 Jahren. Und da sind auch Autobahnpulls mit nem VR6T bei oder 20min Vollgas HHR bei 34°C Aussentemp.


    Und auch lobst du jedesmal das OEM Öl etc in den Himmel aber z.B. was ist mit dem ZDDP Anteil?


    Es gibt Öle die können das deutlich besser. Fährst ja auch nicht OEM Bremsen und OEM Fahrwerk wenn es zügig gehen soll.


    Gerne kannst du aber mit deiner 5W30 Longlifeplörre deine Runden drehen. Wenn was verreckt...nicht dein Problem. Aber wenn jemand kein Leasing o.Ä. hat dann kommt er selbst für den Schaden auf. Kann man natürlich verhindern mit ÖL was auch was taugt.


    Bitte miss nicht mit 2erlei Mass.

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