Wieviel kostet ein Auto in der Herstellung!

  • Ich gebe zu, die Frage ist wahrscheinlich nicht mit einem Satz zu beantworten, da es da vieles zu Berücksichtigen gibt.
    Habe aber mal eben gesehen, das beim Subaru Impreza WRX STI, unser Lands über 50 Prozent Steuer am Kaufpreis drauf sind, und da sind die "versteckten" Steuern noch gar nicht mit rein gerechnet.
    Ohne der Steuern käme der Wagen hier bei uns, statt auf knapp 60.000 Euro, auf unter 30.000 Euro.
    Wenn man jetzt den Rabatt den man bekommt, die Gewinnspanne, die Bezahlung der Verkäufer, die Kaffee, die Klofrau etc. :) , sowie die Rücklagen für Reklamationen etc. noch runter rechnet, so kann ein Wagen des Schlages eines STI, in der Herstellung, ja keine 15.000 Euro Kosten, oder sind es gar nur 10.000, einschließlich Entwicklungskosten?
    Hat da vielleicht jemand Insider Infos?

    "Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden,
    was wir erleben, macht unser Schicksal aus"

    Marie von Ebner-Eschenbach

  • Die Frage nach den Herstellungskosten lässt sich nur sehr oberflächlich beantworten, da sich die Kostenstruktur bei jedem Auto zT massiv unterscheidet.
    Außerdem gehören die tatsächlichen Kosten der Herstellung eines Fahrzeugs zu dem mit am besten gehüteten Geheimnis eines jeden Autoherstellers.
    Laut einer Studie liegen die reinen Herstellkosten im Durchschnitt bei 78% des Kaufpreises. Die Händlermage beträgt demnach 16,5% und der Gewinn liegt bei 5,5%.
    Auch die Materialkosten sind Bestandteil der IFA-Studie und betragen im Schnitt 43,5%.

    CO2 - das lass ich frei! :D

    Audi TT RS+, Piemontrot, Voll, Downpipe BullX, Upgraded by NET, Fondmetal 9RR 8,5x19 ET42 auf Michelin Cup2, H&R-Federn, H&R-Stabis, Movit 380 + Pagid RSL1 + Stahlflex, Soundsystem by Miketta

  • 78 Prozent des Kaufpreis können die Herstellungskosten eigentlich nicht sein, denn im Kaufpreis sind ja auch sämtliche Steuern inkludiert, und die alleine machen bei gut motorisierten Autos schon mal 50 Prozent oder mehr aus.

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    Marie von Ebner-Eschenbach

  • angeblich hat mein verkäufer an meinem golf 7 R 500 € verdient... demnach können die 78% schon stimmen, da vw selber ja auch was verdient noch dabei.



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  • Schaut euch einfach die Studie vom IFA an. Müsste frei im Internet verfügbar sein.
    Bessere Zahlen werdet ihr kaum finden.


    Und ein Phaeton hat einen deutlich höheren Materialwert als nur 5.000 €.

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  • Reiner Materialwert, 5.000 € – nur der Wert des Metalls, Plastik, Leder
    ... ohne dieses Material in Form oder in Funktion gebracht zu haben.


    Die Zahl ging damals (um 2010) durch die wolfsburger Presse, als man
    eine Halde mit einigen dutzend Phaeton „wiederfand“, an die wohl
    niemand mehr gedacht hat. Nun stand die Frage im Raum, was man mit
    den Autos tun solle - die Wiederherstellung nach der langen Standzeit
    war teurer, als der reine Materialwert. Also wollte man die Fahrzeuge
    verschrotten. Nach einigem Hin und Her entschied man sich dann doch
    für die Wiederherstellung.

  • Sehr, sehr spannendes Thema.


    Ich glaube, das bekommt man auch kaum raus.


    Hierzu hatte ich mal einen genialen und kritischen Text zur S-Klasse gelesen.


    Angeblich ist die S-Klasse eines der absoluten Margenbringer bei MB, andererseits kann man es sich kaum vorstellen, da hier fast alle innovativen Dinge für die kompletten MB-Baureihen entwickelt werden.
    (dies nur eine kleine inhaltliche Wiedergabe)


    Finde, dass trifft den Nagel auf den Kopf.


    Letztendlich glaube ich aber, dass die Hersteller trotzdem auch heutzutage noch Margen an Neuwagen haben. ;)



    Grüße von unterwegs.


    Timo

  • Volkswagen hat 2013 an jedem produzierten Auto durchschnittlich nur 620- 650€ (die genaue Zahl kenne ich nicht mehr) verdient.


    Bei BMW und Audi waren es schon 3.000 -4000€ pro Auto.


    Es gab letztes Jahr einen entsprechenden Bericht, den ich aber gerade nicht mehr finde. Die Zahlen sind aus meiner Erinnerung und müssen nicht zu 100% stimmen, aber die Tendenz passt ;)


    Wer also glaubt, das ein Volumenhersteller wie VW mal eben einen 5 Stelligen Betrag an einem Fahrzeug verdient, täuscht sich gewaltig!

  • Zitat von Prions

    Reiner Materialwert, 5.000 € – nur der Wert des Metalls, Plastik, Leder... ohne dieses Material in Form oder in Funktion gebracht zu haben.


    Ok, dann geht das wohl schon eher in die richtige Richtung.
    Normalerweise versteht man bei einem Auto unter Materialwert die zum Verbau fertigen Teile.
    In deinem Beispiel sind aber wahrscheinlich eher die Schrottkosten gemeint, und diese liegen deutlich unter den eigentlichen, ursprünglich investierten Materialkosten.

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    • Offizieller Beitrag

    Hatte ebenfalls mal einen Bericht gesehen, wo durchschnittliche Gewinne pro Fzg. einzelner Hersteller aufgelistet wurden.
    VW lag da -wenn ich mich recht erinnern kann- irgendwo bei 350-500€, Audi natürlich etwas höher.
    Bei BMW war von irgendwas um die 3000€ die Rede, Ferrari um die 20.000€ usw...
    Alle Angaben natürlich ohne Gewähr, kann mich echt nur mehr vage daran erinnnern.

  • Ich weiss nur, dass der Golf 6 eigentlich nur entstanden ist, da der Golf 5 in der Produktion für VW selbst zu teuer war.
    Der 6-er war ja eigentlich nur ein FL, da aber wohl hauptsächlich für die Marge des Konzerns und nicht für den Kunden.
    Irgendwie hatten die sich da verkalkuliert und pro Auto ist anscheinend nur € 15.- übrig geblieben.


    oeli

    ..Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts..


    ab 21.11.14 PORSCHE Cayenne Diesel II - 21 Zoll Turbo II + Luftfederung

    oelis weiSSer RIESE
    -----------------------------------------------
    oeli´s "R"


    verkauft am 02.12.2014

  • Nur 500 Euro Gewinnmarge finde ich schon heftig, andererseits was will man, ist doch (fast) überall so, das bei Massenware der Konkurenz-, und Kostendruck schon so enorm ist, das kaum mehr etwas zu verdienen ist.
    Mir hat jetzt mal wer gesagt das, angeblich sind auch die großen Wohnblöcke, die jetzt überall aus dem Boden sprießen, so knapp kalkuliert sind, das innerhalb der Gewährleistungszeit, praktisch nichts ein darf.


    Aber um auf den Golf zurück zu kommen, ich nehme schon an, das bei den 500 Euro die übrig bleiben, auch Kosten für eventuelle Rückrufaktionen schon gerechnet sind.
    Der Profitableste Automobilhersteller, habe ich jetzt schon ein paar mal gehört, ist scheinbar Porsche.

    "Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden,
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    Marie von Ebner-Eschenbach

  • Verkaufszahlen z.B. Juli 2014
    golf 19455stk nur im Juli
    19455stk x 500€ Gewinn .
    Reicht doch meint ihr nicht ?

    Aktuell : Golf 6 R 2.0


    Technik:
    DTH AGA ab Turbo / Drehmomentstütze / Bilstein B16 / SW Stufe 2 DTH / Carbon Haube / Recaro Pole Position / Batterie Kofferaum / Lenkrad mit 12 Uhr Stellung / Carbon Heckansatz /
    Blendkeil Schwarz vorne / OZ 18er Sparco / Michelin PS2 / LED - Beleuchtung Komplettes FZ /
    Tarrox F2000 / Stahlflexbremsleitungen/ Wichers Überollbügel / CostumWorks Strebe


  • Ein Gewinn von 0 kann völlig OK sein, das geht in dieser Diskussion ein Bisschen unter. Bei dieser Null-Gewinn-Situation (beachte Gewinn ungleich Ertrag) hat man alle fixen Kosten (Löhne, Miete etc) durch den Deckungsbeitrag(Ertrag minus variable Kosten(zB Materialkosten)) beglichen und kann weiter wirtschaften. Man befindet sich dann im Betriebsoptimum (Ressourcenverbrauch pro Produkteinheit sind dann minimal -> siehe Betriebsoptimum in der Mikroökonomie), für den Konsumenten ist das von Vorteil, da er von "möglichst" niedrigen Preisen profitiert.


    Wenn von Aktionären eine hohe Gewinnausschüttung gefordert wird, wäre das natürlich nicht die beste Strategie - kommt in der Praxis aber oft vor (siehe Verdrängungswettbewerb).

    Aktuell: 8R

    Ex Golf 7R & C43 AMG Limo 3.0 BiTurbo. Audi S3 8V, Golf6R & Audi S3 8P Fahrer

    2 Mal editiert, zuletzt von redmachine ()

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