Bilstein B16 --ab Werk ganz runter geschraubt..wieviel muß man hochschrauben um etwa 30 mm tiefer als Serie zu liegen?

  • Ja, das Restgewinde spielt eigentlich keine Rolle.


    Eingetragen wird bei uns entweder Radmitte zur Kotflügelkante oder vom Boden bis zur Kotflügelkante. ;)



    Gruß Sven

    Eigentlich bin ich magersüchtig, aber durch meinen Bierkonsum kann ich das Gewicht halten!

  • Das hier gilt für ALLE Gewindefahrwerke:



    Bei der Höheneinstellung bitte aufpassen: Absolut gleiche Abstände am Kotflügel sind nicht
    immer erzielbar und auch nicht um jeden Preis erstrebenswert. Wichtiger sind links wie
    rechts gleiche Abstände am Gewinde selbst. Noch besser wären gleiche Radlasten, aber
    wir wollen es nicht übertreiben. Wer aber versucht mit Gewalt gleiche Abstände am Radlauf
    zu erzwingen, der sollte folgendes wissen:


    1.
    Karosserie, Fahrwerk und Federn unterliegen gewissen Toleranzen, die in Summe schon ein
    paar Millimeter ausmachen. Außerdem ist die Gewichtsverteilung li/re nicht gleich und schon
    gar nicht unbeladen.


    2.
    Wenn man nun versucht das Auto (meist leer und sogar ohne Fahrer) auf exakt gleiche Abstände
    zu zwingen, dann muss man meist sehr ungleiche Abstände an den Gewindeeinheiten einstellen
    bzw. man tut genau das ohne es überhaupt zu merken.
    Das führt aber zu sehr ungleichen Radlasten bzw. zu noch ungleicheren Radlasten als sowieso
    schon. Das ist alles andere als egal !!


    3.
    Was bedeutet das?


    Ein Beispiel:


    Radlast ideal mit Fahrer:


    vo li 420 kg, vo re 420 kg, hi li 410 kg, hi re 410 kg



    Radlast nach der "Verschlimmbesserung":


    vo li 400 kg, vo re 440 kg, hi li 430 kg, hi re 390 kg



    Die beiden Räder vorne rechts und hinten links drücken als stärker auf die Fahrbahn. Und, das
    ist der entscheidende Punkt, sie bestimmen damit auch die Richtung.
    Denn die Räder laufen ja nicht geradeaus, sondern man hat i.d.R. eine gewisse Vorspur und
    negativen Sturz und beides lässt jedes Rad "nach innen" lenken.
    Und je höher die eingestellten Werte für Spur und Sturz ausfallen umso stärker wirken sich auch
    Ungleichheiten in den Radlasten aus.


    So stehen die Räder von oben betrachtet und die beiden "dominierenden" Räder habe ich mal
    hervorgehoben (Fahrtrichtung wie üblich nach oben):


    /....\


    /....\


    Wenn man mal logisch denkt, dann erkennt man leicht, dass beide dominierenden Räder das
    Auto nach links drehen, also entgegen dem Uhrzeigersinn. Die weniger belasteten Räder können
    nicht ausreichend "gegenhalten" - trotz eigentlich "perfekter" Spureinstellung (links wie rechts
    exakt gleich).


    Das wirkt sich dann folgendermaßen aus:


    Das Auto lenkt trotz perfekter Werte auf dem Achsmessprotokoll nach links bzw. um gerade-
    aus zu fahren muss man nach rechts lenken - das Lenkrad steht schief und keiner weiß warum.


    4.
    Die Konsequenz daraus? Wie so oft: Wer an seinem Auto "tunt" und schraubt sollte ein klein wenig
    die Hintergründe kennen und im konkreten Fall besser auf gleiche Abstände am Gewinde einstellen,
    natürlich links und rechts gleich an jeder Achse. Zwischen VA und HA natürlich gerne am Kotflügel,
    aber auch da ist immer der vom Hersteller im Gutachten angegebene Bereich am Gewinde einzu-
    halten.
    Nun muss man es nicht gleich übertreiben. Ein normales Alltagsauto mit den üblichen Federraten
    reagiert nicht so sensibel auf unebene Höheneinstellung wie ein Rennwagen mit rund 10-fach härte-
    ren Federn. Hinzu kommt, dass man es im Alltag sowieso mit wechselnden Beladungszuständen zu
    tun hat. Aber:
    Man muss nun die Radlasten nicht auch noch grob verschlechtern weil man es (zu) gut meint mit den
    Abständen am Kotflügel und so gleichzeitig den Geradeauslauf verschlechtert.
    Es ist sicher nicht nötig mit einem 08/15-Gewinde beim Spezialisten die Radlasten einstellen zu lass-
    sen, aber es macht sehr wohl Sinn auf li/re gleiches Gewindemaß zu achten.



    Ich hoffe euch ein klein wenig für diese Problematik sensibilisiert zu haben.


    ;)

    Grüße, Holger :winki:


    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm. Man merkt es nicht.
    Schlimm ist es für die Anderen.


    Genauso ist es, wenn man doof ist.

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