Ja, das Restgewinde spielt eigentlich keine Rolle.
Eingetragen wird bei uns entweder Radmitte zur Kotflügelkante oder vom Boden bis zur Kotflügelkante.
Gruß Sven
Ja, das Restgewinde spielt eigentlich keine Rolle.
Eingetragen wird bei uns entweder Radmitte zur Kotflügelkante oder vom Boden bis zur Kotflügelkante.
Gruß Sven
Das hier gilt für ALLE Gewindefahrwerke:
Bei der Höheneinstellung bitte aufpassen: Absolut gleiche Abstände am Kotflügel sind nicht
immer erzielbar und auch nicht um jeden Preis erstrebenswert. Wichtiger sind links wie
rechts gleiche Abstände am Gewinde selbst. Noch besser wären gleiche Radlasten, aber
wir wollen es nicht übertreiben. Wer aber versucht mit Gewalt gleiche Abstände am Radlauf
zu erzwingen, der sollte folgendes wissen:
1.
Karosserie, Fahrwerk und Federn unterliegen gewissen Toleranzen, die in Summe schon ein
paar Millimeter ausmachen. Außerdem ist die Gewichtsverteilung li/re nicht gleich und schon
gar nicht unbeladen.
2.
Wenn man nun versucht das Auto (meist leer und sogar ohne Fahrer) auf exakt gleiche Abstände
zu zwingen, dann muss man meist sehr ungleiche Abstände an den Gewindeeinheiten einstellen
bzw. man tut genau das ohne es überhaupt zu merken.
Das führt aber zu sehr ungleichen Radlasten bzw. zu noch ungleicheren Radlasten als sowieso
schon. Das ist alles andere als egal !!
3.
Was bedeutet das?
Ein Beispiel:
Radlast ideal mit Fahrer:
vo li 420 kg, vo re 420 kg, hi li 410 kg, hi re 410 kg
Radlast nach der "Verschlimmbesserung":
vo li 400 kg, vo re 440 kg, hi li 430 kg, hi re 390 kg
Die beiden Räder vorne rechts und hinten links drücken als stärker auf die Fahrbahn. Und, das
ist der entscheidende Punkt, sie bestimmen damit auch die Richtung.
Denn die Räder laufen ja nicht geradeaus, sondern man hat i.d.R. eine gewisse Vorspur und
negativen Sturz und beides lässt jedes Rad "nach innen" lenken.
Und je höher die eingestellten Werte für Spur und Sturz ausfallen umso stärker wirken sich auch
Ungleichheiten in den Radlasten aus.
So stehen die Räder von oben betrachtet und die beiden "dominierenden" Räder habe ich mal
hervorgehoben (Fahrtrichtung wie üblich nach oben):
/....\
/....\
Wenn man mal logisch denkt, dann erkennt man leicht, dass beide dominierenden Räder das
Auto nach links drehen, also entgegen dem Uhrzeigersinn. Die weniger belasteten Räder können
nicht ausreichend "gegenhalten" - trotz eigentlich "perfekter" Spureinstellung (links wie rechts
exakt gleich).
Das wirkt sich dann folgendermaßen aus:
Das Auto lenkt trotz perfekter Werte auf dem Achsmessprotokoll nach links bzw. um gerade-
aus zu fahren muss man nach rechts lenken - das Lenkrad steht schief und keiner weiß warum.
4.
Die Konsequenz daraus? Wie so oft: Wer an seinem Auto "tunt" und schraubt sollte ein klein wenig
die Hintergründe kennen und im konkreten Fall besser auf gleiche Abstände am Gewinde einstellen,
natürlich links und rechts gleich an jeder Achse. Zwischen VA und HA natürlich gerne am Kotflügel,
aber auch da ist immer der vom Hersteller im Gutachten angegebene Bereich am Gewinde einzu-
halten.
Nun muss man es nicht gleich übertreiben. Ein normales Alltagsauto mit den üblichen Federraten
reagiert nicht so sensibel auf unebene Höheneinstellung wie ein Rennwagen mit rund 10-fach härte-
ren Federn. Hinzu kommt, dass man es im Alltag sowieso mit wechselnden Beladungszuständen zu
tun hat. Aber:
Man muss nun die Radlasten nicht auch noch grob verschlechtern weil man es (zu) gut meint mit den
Abständen am Kotflügel und so gleichzeitig den Geradeauslauf verschlechtert.
Es ist sicher nicht nötig mit einem 08/15-Gewinde beim Spezialisten die Radlasten einstellen zu lass-
sen, aber es macht sehr wohl Sinn auf li/re gleiches Gewindemaß zu achten.
Ich hoffe euch ein klein wenig für diese Problematik sensibilisiert zu haben.
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