SawStop - Schnittschutzvorrichtung für Kreissägen

  • Ansich, ist der Name Programm.
    SawStop ist allerdings nicht nur die Bezeichnung einer Schnittschutzvorrichtung, es ist zugleich auch der Name eines US-Amerikanischen Unternehmens.
    SawStop produziert seit 2004 in den USA Tischkreissägen mit einer speziellen Schnittschutzvorrichtung.
    Die Erfindung, oder besser gesagt die Präsentation dieser, geht allerdings ins Jahr 2000 zurück.
    Stephen Gass, Physiker und Hobby-Holzwerker, stellte kurz nach der Jahrtausendwende seine Erfindung der Öffentlichkeit vor.
    Das SawStopsystem, welches in die Tischkreissäge integriert wird, soll schwere Schnittverletzungen verhindern.


    Ein Hauptproblem bei Tisch,- und Formatkreissägen ist,
    das sich bei einem, bei solchen Sägen üblicherweise mehr oder weniger offenlaufenden Sägeblatt,
    nur schwer eine praxistauglichen Schnittschutzeinrichtung integrieren lässt.


    Aber genau hier setzt Stephen Gass`s Erfindung an.
    Sobald das System den Kontakt mit menschlicher Haut registriert stoppt die Säge blitzschnell.
    Das System dahinter:
    Am Sägeblatt liegt eine leichte elektrische Spannung an, welche von der Elektronik ständig überwacht wird.
    Kommt ein Mensch mit dem Sägeblatt in Berührung fliest über dessen Körper Spannung ab, worauf hin das System den Autostopp auslöst.
    Dazu befindet sich im inneren der Säge die Saw Stopvorrichtung, die aus einer vorgespannten Feder, einen Aluminiumblock, und einer Auslöseelektronik besteht.
    Beim Auslösen der Schutzvorrichtung, wird die vorgespannte Feder entsichert,
    und der davor platzierte Aluminiumblock wird in das sich drehende Sägeblatt getrieben.
    Gleichzeitig wird über die Schnitthöhenverstellung der Säge,
    in Verbindung mit der Hebelwirkung, die das Auslösen des Systems verursacht, das Sägeblatt nach unten weg gezogen.


    Das beeindruckende dabei ist: Das System soll einen Hautkontakt bereits im aller Geringsten Ansatz erkennen, und das Sägeblatt innerhalb von 5 Millisekunden stoppen.
    Nach dem Auslösen des Systems, ist die Autostopeinheit einschließlich Feder und Aluminiumblock zu tauschen, wie auch das Sägeblatt.
    Der Rest der Säge soll den Gewaltstopp unbeschadet überstehen.


    Die Säge wird bislang ausschließlich in den USA vertrieben.
    Allerdings haben auch europäische Maschinenhersteller in den vergangenen Jahren Prototypen nach ähnlich aufgebauten Prinzip entwickelt.
    SawStop bzw. Stephen Gass, dürften hier allerdings die Patentrechte halten.


    Das könnte auch ein MitGrund gewesen sein, warum der Premiumwerkzeug-Hersteller Festool, sich Mitte 2017 mit SawStop zusammenschloss.
    Mittlerweile sind bereits Prototypen des Festool-SawStop Systems in der Erprobung.
    Erprobung unter Anführungsstrichen, denn das System ist in den USA ja auch vor dem Zusammenschluss mit Festool schon 15 Jahre lang am Markt "erprobt" worden.


    Festool möchte jedoch das System zusehends verfeinern, um seinen Kunden Zuverlässigkeit und Qualität auf Allerhöchsten Niveau garantieren zu können.
    Kritik aus der Fachwelt:
    Sollte das verbauen dieses Systems im großen Stil gefordert werden,
    dürfte es schwierig sein mit der aktuellen Technik auch mittelgroße bis große Formatkreissägen,
    wie sie in Tischlereien oder Möbelwerkstätten zum Einsatz kommen auszustatten.
    Als Grund hierfür wird genannt, das Aufgrund der dort großen verwendeten Sägeblätter, der verhältnismäßig hohen Drehzahlen,
    so wie der daraus resultierenden großen rotierenden Massen, ein ausreichend schnelles abstoppen des Sägeblattes vermutlich nur schwer zu realisieren sei.
    Als weiterer Kritikpunkt wird angeführt, das die Effektivität, mit der die SawStop Technik arbeitet,
    auch Abhängig von der Art des verwendeten Sägeblattes, genauer gesagt von dessen Spannwinkel, ist.
    Bei ungünstigen Spannwinkel (ungünstig im Hinblick auf die SawStop Technik), kann das System unter Umständen nicht mehr effektiv genug auslösen.
    Spannwinkel = Der Winkel mit der der Sägezahn vom Sägeblatt weg steht (salopp formuliert).


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    "Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden,
    was wir erleben, macht unser Schicksal aus"

    Marie von Ebner-Eschenbach

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