Track für Einsteiger

  • Moin zusammen,


    ein kurzes Vorwort.
    April 2017...auf dem Beifahrersitz eines gewissen Ayke...folgender Gedankengang;
    ...ganz schön schnell
    ...der bringt uns um
    ...Puh, mein Magen
    ...ich glaub der kann das, ich will das auch!


    Ein wenig um den Berner Pudding zu düsen hat gereicht um bei mir, ohne jegliche Track Erfahrungen, durchaus Eindruck zu machen & Interesse zu wecken.


    Daraufhin habe ich letztes Jahr dann das erste mal eine Fahrveranstaltung mit entsprechendem Charakter gebucht, das Sportfahrertraining beim FSZ Lüneburg. Die Seuche war damit endgültig angekommen, ich total heiß, die Saison 2017 aber schon durch.


    Hier nun die Frage an die Trackies, welche Veranstaltungen, Trackdays, Fahrertrainings, .. könnt Ihr ( im Idealfall im oberen drittel Deutschlands ) für Einsteiger empfehlen?


    Was ich nicht möchte ist zwischen lauter Alten Hasen unterzugehen und ständig den Blinker rechts setzen zu müssen ( oder von bescheuerten abgeräumt zu werden ), anstatt einfach mal in Ruhe Ideallinie und fahren zu lernen.
    Leider finde ich im Netz aber fast ausschließlich offene Trackdays auf denen ich genau das genannte befürchte.


    Papenburg bietet einen Schnupperkurs begrenzt auf 6 Personen, 8o geil dachte ich, genau das richtige.
    Auf Nachfrage gab es dann die Info das der Schnupperkurs parallel mit dem normalen Trackday auf dem Kurs ist...und damit wieder ~20 Gaskranke.


    Eine identische Info zur Gruppenstärke gab es aus Größ Dölln. Vermutlich sieht es was normale Trackdays angeht überall ähnlich aus, von 5 Leuten auf der Strecke kann halt auch keiner leben.


    Fest auf meiner Agenda steht das Racetrack Training am Bilster Berg. Einführung in die Strecke mit geführtem fahren, da freue ich mich schon sehr drauf! Leider stehen noch keine Termine für 2018.


    Was gibt es sonst noch? Was könnt Ihr empfehlen? Tipps, Tricks, Infos, Geheimtipps? Danke!


    Ist ausschweifender geworden als ich dachte, sorry dafür..

    • Offizieller Beitrag

    Ein Trackday voller "alter Hasen" ist nicht unbedingt stressiger, eher ist das Gegenteil der Fall. ;)


    Erfahrene Trackfahrer kennen das korrekte Verhalten und Gepflogenheiten bei Trackdays bestens und nehmen eher Rücksicht auf Anfänger, als ein Haufen unerfahrener Heißsporne, so zumindest meine Erfahrung.
    Nicht selten sind Personen letzterer Gruppe dann noch mit Papi´s Sportwagen unterwegs und damit auch wieder schneller unterwegs, als du mit dem Golf - nur mit dem Unterschied, dass du da wirklich über den Haufen gefahren werden kannst.


    Ich würde mir auf jeden Fall einen Anbieter suchen, welcher in verschiedene Gruppen einteilt, d.h. vom Anfänger bis zum "Profi".
    Dann trifft man in der Anfängergruppe in der Regel auf Gleichgesinnte, welche ebenfalls stressfrei reinschnuppern wollen.

  • Papenburg bietet einen Schnupperkurs begrenzt auf 6 Personen, 8o geil dachte ich, genau das richtige.

    Ist definitiv eine Empfehlung! Die Strecke ist nicht überkompliziert und man kann dort z.B. auch mit zwei Autos ein paar gemeinsame Runden drehen. Die Trackdays der Laptime-Academy sind prima organisiert und zu Beginn gibt es eine ordentliche Ansage für alle - daher geht sehr gesittet zu. Man kann reichlich fahren, sich Zeit lassen, zwischendurch Luft holen, aber auch richtig Attacke machen.


    Bilster Berg ist ein Muss, da würde ich an Deiner Stelle aber mit den AfterWork-Geschichten anfangen. Einfach mal hinterm Polo WRC her rollen und verstehen wo links und rechts ist. Dann im Anschluss mal einen Trackday buchen. Wichtig ist, dass man sich nicht zu viele Sorgen macht. Blinker rechts geht immer und meistens ist genügend Platz. Wie Stefan schon schreibt, ist die Anwesenheit von alten Hase eher positiv - man kann sich gut das ein oder andere abgucken. Top ist immer, wenn sich ein schneller Mann in Dein Auto setzt und Du Dir das ganze mal auf dem heißen Stuhl anschaust. Kann Wunder wirken... :thumbup:


    Ein Highlight wäre natürlich etwas mit Begehung der Strecke à la Scuderia Hanseat Lehrgang (Nordschleife). Dies ist aber erstens sehr teuer und zweitens mal direkt die Nordschleife. So ein Lehrgang mit Sektionstraining kann allerdings vieles bewirken.

  • Vielen Dank schon einmal für die Antworten!


    Das mit den Alten Hasen war vllt. etwas unglücklich ausgedrückt...ich möchte mich von schnellen und Möchtegern schnellen schlichtweg nicht unter Druck setzen lassen oder abgeräumt werden.
    Vielleicht mach ich mir da auch zu sehr in die Buchse und sehe das ganze nach dem ersten Versuch deutlich entspannter.


    @kevinetz5 , das liest sich sehr geil! Wenngleich mich meine Frau wohl Köpfen wird, sobald sie erfährt das ich 1000€ für "Auto fahren" ( wie sie so schön sagt ) ausgegeben habe.
    Tatsächlich habe ich für die Woche auch schon einen -nicht erschrecken- :D Offroad Schnupperkurs mit gestelltem Fahrzeug gebucht. Wollte ich mal testen.
    So oder so, Sportauto find ich Top, ist gespeichert! Besten Dank.


    @soundy mein Trainer beim Sportfahrertraining hat Papenburg & die Organisation durch Laptime auch sehr gelobt. Danke für deine Einschätzung, vielleicht gebe ich dem trotz voller Strecke mal eine Chance!
    Sind die Bilster Berg Afterwork Geschichten ganz normal über den Bilster Berg Kalendar abruf / buchbar sobald Termine stehen? Dem Namen nach dann freies fahren Abends für 2-3 Stunden?

  • @soundy mein Trainer beim Sportfahrertraining hat Papenburg & die Organisation durch Laptime auch sehr gelobt. Danke für deine Einschätzung, vielleicht gebe ich dem trotz voller Strecke mal eine Chance!
    Sind die Bilster Berg Afterwork Geschichten ganz normal über den Bilster Berg Kalendar abruf / buchbar sobald Termine stehen? Dem Namen nach dann freies fahren Abends für 2-3 Stunden?

    Auf der Website wird man nie so richtig schlau - ich würde eine Mail richten an sabine.karusseit@bilster-berg.de und um Bekanntgabe der Termine bzw. Aufnahme in den Newsletter bitten :thumbup:
    Genau, es geht im Grunde um geführte (gemütliche) Runden am Abend für 1...2 Stündchen.

    • Offizieller Beitrag

    @kasi_hh
    Schon klar.
    Aber glaub mir, auch wenn da viele Schnellere dabei sind, kann das sehr entspannt ablaufen, sofern sich jeder an die Regeln hält. :)


    Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass auf geschlossenen Trackdays angenehmere Leute unterwegs sind, als bei "offenen Veranstaltungen" wie Touristenfahrten/Freies Fahren usw.
    Vermutlich schonmal aufgrund des Preises.
    Ein Trackday kostet auf den ersten Blick viel, umgerechnet auf die hohe Nettofahrzeit, die man meistens hat, kommt man aber eigentlich auf recht günstige Rundenpreise.
    Das schreckt viele Möchtegerns schonmal ab, übrig bleiben dann i.d.R. Leute, die wirklich Interesse am Fahren bzw. an der Verbesserung des eigenen Fahrkönnens haben.
    Dadurch herrscht schonmal eine ganz andere "Grundstimmung" und das Miteinander auf und abseits der Strecke ist spürbar besser.


    Vielleicht noch 3 wichtige Punkte zum eigenen Verhalten bzw. der Herangehensweise (das Übliche sprechen auch Instruktoren vor Veranstaltungsbeginn immer wieder an):

    • Du fährst kein Rennen und hast demnach nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren. Auch wird nach dem Trackday kein Scout vorbeikommen und dir eine Rennfahrerkarriere anbieten. Das heisst, du fährst ausschließlich nur für dich.
    • Bleib auf der Ideallinie. Schnellere Fahrzeuge haben es dadurch deutlich einfacher, an dir vorbeizukommen. Ich hab es immer wieder erlebt, dass Leute vor einem Schlangenlinie fahren, weil sie einen vorbeilassen wollen. Ist zwar gut gemeint, erschwert die Sache für den Hintermann aber ungemein, weil er eben nicht einschätzen kann, wohin der Vordermann hin ausweicht. Zudem empfiehlt sich immer, mittels Blinker anzuzeigen, auf welcher Seite der Strecke man bleiben möchte.
    • Schau nicht zu oft in den Rückspiegel, das irritiert gerade zu Beginn und hindert dich daran, deine eigene Linie zu finden. Soll nicht heissen, dass du nur stur nach vorne schauen sollst, aber wenn du Punkt 1. und 2. befolgst, finden Schnellere ganz allein den Weg an dir vorbei, ohne dass du dich dafür großartig "verrenken" musst.


    Tipps zur richtigen Lenk-, Brems- und Blicktechnik gibts i.d.R. vor Ort durch den Instruktor.
    Können wir aber gerne auch durchgehen, hier gibts ja genug fähige Leute, die dazu viel beizutragen haben. :)

  • Super interessanter Thread!
    Spiegelt aktuell auch mein Interesse wieder. Möchte dieses Jahr das ein oder andere mal auf die Strecke bei geschlossenen Trackdays oder eben Trainings vorbeischauen.


    Als außenstehender stelle ich es mir auch angenehmer vor, wenn man beim fahren eher erfahrenere Leute um sich hat als ein Feld voller Grünschnäbel wie Ich es sein werde

  • Auf der Website wird man nie so richtig schlau - ich würde eine Mail richten an sabine.karusseit@bilster-berg.de und um Bekanntgabe der Termine bzw. Aufnahme in den Newsletter bitten :thumbup: Genau, es geht im Grunde um geführte (gemütliche) Runden am Abend für 1...2 Stündchen.

    Super , mail ist raus, mal schauen wann die Termine reinkommen!


    Danke Stefan!

  • Wesentlich für das "Schneller werden" sind dann im Prinzip 2 Dinge, meiner Ansicht nach:

    • Grenzbereich beherrschen: Man muss sein Auto "überfahren" können, es also regelrecht qualmen lassen können ohne Kontrollverlust
    • Referenz finden: Man muss sich anschauen "was geht", also wie schnell man mit dem Fzg. oder einem stark vergleichbaren Fahrzeug prinzipiell fahren kann
  • Hey, cooler Thread!!


    Ich habe das etwas anders angegangen. Zunächst einmal habe ich ein stinknormales ADAC-Intensivtraining gemacht. Das hilft schon mal sehr, den Grenzbereich kennen zu lernen. Ist nicht so arg teuer und macht Spaß. Danach habe ich beim ADAC die A-Lizenz erworben, das geht prinzipiell bei vielen anderen Veranstaltern. Dort was es sehr intensiv, was die Regeln/Theorie bzw. Verhalten auf der Strecke angeht. Als "Krönung" noch das ADAC-Perfektionstraining. Danach fühlte ich mich "bereit". Wird zwar oft belächelt, aber gut. Bin eben eher so der Kopfmensch und will soviel wie möglich vorher wissen.


    Anschließend bin ich ein Trackday vom Pistenclub gefahren - dort auch mit L-Aufkleber. Schnellere Autos wissen dann, dass ich absoluter Anfänger bin. Dieses L finde ich absolut NICHT peinlich, sondern sehr hilfreich. Sogar am BB / Nordschleife Sprint letztes Jahr habe ich das noch geklebt, da ich die Strecken jeweils das 1. gefahren bin. Als Tipp: Verfange Dich gerade am Anfang gar nicht in irgendwelche Zweikämpfe. Da fährst dann oft eine genauso bescheidene Linie. Wenn Du nicht vorbei kommst, einfach Abstand lassen und Deinen Stiefel weiter fahren. Onboard-Videos schauen hilft auch. Seine eigenen damit vergleichen.


    Bilster Berg ist ein Muss, da würde ich an Deiner Stelle aber mit den AfterWork-Geschichten anfangen. Einfach mal hinterm Polo WRC her rollen und verstehen wo links und rechts ist. Dann im Anschluss mal einen Trackday buchen. Wichtig ist, dass man sich nicht zu viele Sorgen macht. Blinker rechts geht immer und meistens ist genügend Platz. Wie Stefan schon schreibt, ist die Anwesenheit von alten Hase eher positiv - man kann sich gut das ein oder andere abgucken. Top ist immer, wenn sich ein schneller Mann in Dein Auto setzt und Du Dir das ganze mal auf dem heißen Stuhl anschaust. Kann Wunder wirken... :thumbup:

    100% agree, selbst mit Ayke @soundy erlebt.

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